Getreidebau und Anbau von Kleegras
Wir bauen Dinkel und Weizen auf 2/5 der fünf-gliedrigen Fruchtfolge an. Den Weizen benötigen wir als Futter für unsere Tiere. Den Dinkel liefern wir teilweise an die Erzeugergemeinschaft Ökokorn-Nord, bei der wir Mitglied sind. Ca. 6 t Dinkel lassen wir in der biolandzertifizierten Mühle Werner in Bad Arolsen aufbereiten. Das beinhaltet sowohl das Schälen als auch das teilweise Vermahlen zu Mehl (630er und 1050er). Die Körner und das Mehl könnt Ihr bei uns im Hofladen in kleinen und großen Abpackungen erhalten. Einen Teil des 1050er Mehles lassen wir zu veganen Dinkelnudeln in verschiedensten Formen in der biozertifizierten Nudelmanufaktur Hofgenuss Solling in Dassel verarbeiten. Lecker!
Der Anbau von Kleegras auch auf 2/5 der Fruchtfolge erfüllt für uns viele Zwecke. Für die Fruchtfolge ist das Kleegras wie ein Motor, weil durch den Klee als Leguminose wichtiger Stickstoff aus der Luft fixiert wird, wovon nachfolgende Kulturen wie Getreide und Kartoffeln stark profitieren. Außerdem stehen auf dem Kleegras unsere Hühnermobile und bieten den Hennen ein sehr attraktives Grünfutter, was sie auch reichlich nutzen. In der Vegetationszeit frisst jedes Huhn bei uns ca 100 g Frischmasse pro Tag, wie Untersuchungen der Universität Kassel bei uns ergaben.
Ein weiterer Nutzen des Kleegrases besteht darin, dass wir den Aufwuchs im Mai/Juni teilweise gehäckselt nutzen, um die Gemüsekulturen zu mulchen. Das beinhaltet viel Handarbeit, die Vorteile liegen aber auf der Hand: Bodenwasser verdunstet nicht mehr so stark und steht den Kulturpflanzen zur Verfügung, Nährstoffe des sich umsetzenden Mulches infiltrieren in den Boden und ernähren so das Gemüse, Starkniederschläge führen nicht mehr zu Bodenverschlämmungen, weil die Mulchschicht schützend oben drauf liegt, der Boden erhitzt sich bei hohen Temperaturen nicht mehr so stark, wir gewinnen Heu für unsere Ziegen. All diese Vorteile helfen uns, dem fortschreitenden Klimawandel mit all seinen Auswirkungen besser zu begegnen. Das Kleegras hat eine hohe CO2-Fixierung und trägt maßgeblich zum Aufbau der Bodenfruchtbarkeit bei, von der wurzelunkrautunterdrückenden Wirkung mal ganz abgesehen… (dazu zählen Ampfer, Dieseln, Quecke, wollen wir nicht haben…)
Mit dem Kleegras haben wir zwar keine direkte Verkaufskultur, die direkt zum Betriebseinkommen beiträgt. Aber es verhält sich mit dem Kleegras wie mit dem Marketing und der Öffentlichkeitsarbeit im Betrieb allgemein: Das Marketing hat auch keine direkten Verkaufserlöse, trägt aber maßgeblich zur Informationsweitergabe an Euch Kunden weiter und kann deshalb als Motor für die Vermarktung angesehen werden.